Die Psyche in der COVID-19-Pandemie: Wie komme ich wieder auf positive Gedanken?

Die Pandemie mit Einschränkungen, Isolation und Angst vor Ansteckung bringt viele an ihre inneren Grenzen. Eine Studie konnte sogar zeigen, dass nicht nur jene Menschen mit bekannten psychischen Erkrankungen, sondern auch jene, die normalerweise keine psychischen Probleme haben, besonders stark unter der Pandemie leiden (Pan et al. 2020). Länger bekannt ist überdies schon, dass längere Aufenthalte auf der Intensivstation zu Angststörungen und anderen psychischen Erkrankungen beitragen können (Bulic et al. 2020).

Strategien, um psychische Gesundheit zu erhalten

  • Regelmäßige Bewegung:

Einmal Auspowern beim Laufen, ein Spaziergang im Wald, eine Runde mit dem Hund oder Nordic Walking mit dem*der Nachbar*in können bei leichtem Trübsal-Blasen schon einmal Abhilfe verschaffen und den Kopf wieder klarer werden lassen. Selbst bei schweren Depressionen kann körperliche Betätigung Symptome lindern und eine wichtige nicht-medikamentöse Therapiemaßnahme sein (Schuch et al. 2019; Kvam et al. 2016).

  • Sich selbst etwas Gutes tun:

Oft verfliegt die Zeit, obwohl man nur zuhause war und obwohl Lockdown herrscht. Daher ist es bedeutsam, sich eine Tagesstruktur zu schaffen, die es erlaubt, wiederholt in sich hineinzuhorchen. Dabei sollte man sich selbst zu fragen, was Körper und Gemüt gerade brauchen. Um innerlich zur Ruhe kommen, könnte man sich ein heißes Bad einlassen, eine neue Handarbeit beginnen, mal wieder musizieren oder sich die Zeit nehmen, ein Buch zu lesen.

  • Soziale Interaktionen suchen:

Zugegebenermaßen ist das nicht das Einfachste während einer Pandemie. Doch auch im Lockdown ist es zumindest möglich, regelmäßig Telefonate zu führen, mit einzelnen Personen und Sicherheitsabstand spazieren zu gehen oder wöchentliche Familien-Videotelefonate zu organisieren. Dass das – vor allem für Alleinlebende – nicht dasselbe ist wie physischer Kontakt ist leider wahr. Dennoch: Selbst, wenn man sich nur telefonisch über mögliche Ängste oder Sorgen austauschen kann, kann dies sehr entlastend und hilfreich sein.

  • Sich frühzeitig Hilfe holen:

Bestehen Gefühle von Antriebslosigkeit, Interessenverlust und außergewöhnlich gedrückter Stimmung, möglicherweise begleitet von Schlafstörungen, Schuldgefühlen, Gefühl der Wertlosigkeit, Gedanken an Selbstverletzung und Appetitsverlust, mehr als zwei Wochen durchgehend, sollten Sie nicht zögern, eine psychotherapeutische Praxis aufzusuchen.

  • Auf Mitmenschen achten:

Ernst nehmen sollte man dabei nicht nur sich selbst und mögliche Symptome einer psychischen Erkrankung, sondern auch Verwandte und Freund*innen, die „nicht mehr die Alten“ sind, sich zurückziehen und freudlos wirken.

Auf der Webseite https://www.psychosomatik-innsbruck.at/ finden Sie Videos und Anregungen rund um das Thema psychische Gesundheit und den Umgang mit der Corona-Krise.

Zusätzlich gibt es die Möglichkeit einer Psychotherapie über das Telefon oder Internet. Weiters gibt es auch spezielle Beratungshotlines für Kinder, Schüler*innen und Eltern. Auf der Seite gibt es dazu mehr Information: https://www.psychotherapie.at/patientinnen/coronavirus-informationen-psychotherapie-patientinnen.

 

 

Zusatzinformationen

Interessenskonflikte: Keine
Autor*innen: Christina Starchl, Studentin Humanmedizin, 10.Semester, Medizinische Universität Graz
Redaktion: PD. Dr. Karin Amrein MSc, Mag. Dr. Magdalena Hoffmann, MSc, MBA
Datum: 30.01.2021
Version: 1.0
Copyright-Vermerk für Fotos: Magdalena Hoffmann
Weiterführende Literatur:
https://www.psychosomatik-innsbruck.at/
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