Regine Schwinds Geschichte
- Warum musste Ihr Angehöriger auf die Intensivstation?
Nach einer Leberoperation aufgrund eines Leberrisses.
- Wie haben Sie die Aufnahme Ihres lieben Angehörigen und die erste Zeit auf der Intensivstation erlebt?
Mein Vater erholte sich erstaunlich schnell nach dem Eingriff und konnte nach 4 Tagen auf die Normalstation verlegt werden. Schwestern und Pfleger waren sehr hilfsbereit und gaben gerne und ausführlich Antwort auf unsere Fragen. Die Ärzte waren distanzierter und weniger bereit ausführlich Auskunft zu geben.
- Was war besonders hilfreich in dieser Situation für Sie?
Das Wissen, dass sich rund um die Uhr intensiv gekümmert wird. Dass man sich mit allen Fragen an die Schwestern und Pfleger wenden konnte.
- Haben Sie Tipps und Empfehlungen für andere Patient*innen und Angehörige die auch eine*n liebe*n Angehörige*n auf der Intensivstation haben?
Sich nicht scheuen, Fragen zu stellen. Keine Angst zu haben vor den vielen Geräten.
- Wie gehen Sie mit Ihrer Trauer um? Was ist für Sie hilfreich gewesen.
Rituale schaffen, über den*die Verstorbene*n reden, Kirche gehen (nur wenn der Pfarrer gut predigt), klassisches Konzert gehen, in die Natur gehen, mit anderen Menschen sprechen, die ebenfalls einen Verlust erleiden mussten
Familie Bachlechners Geschichte
Ich bin Anfang Juni wegen inneren Blutungen nach einer Nierenbiopsie direkt in die Intensivstation verlegt worden. Ich selbst habe aber keine Erinnerungen an die Zeit in der Intensivstation. Ich kann mich auch nur ganz rudimentär an die beiden Tage davor im LKH erinnern.
Meine Gattin hat diese Zeit miterlebt und kann dazu folgendes festhalten.
Die erste Zeit war für meine Frau furchtbar und von Angst und Unsicherheit geprägt.
Geholfen hat dabei, dass die Ärzte und Schwestern sehr höflich und auch mitfühlend waren und sehr sachlich Auskunft über meinen Zustand gegeben haben...auch in der sehr kritischen Phase.
Meine Gattin hatte dann bald das Gefühl, dass ich hier in den besten Händen bin.
Wie sich gezeigt hat, ganz zu Recht!
Das einzige, was ich selbst aus dieser Phase mitnehme, sind Erinnerungen an schlimme und wiederkehrende Albträume, die ich aber zeitlich nicht einordnen kann, ob diese während der Koma-Phase oder während der Aufwachphase stattgefunden haben. In meiner Wahrnehmung war es jedenfalls eine Ewigkeit. Ich glaube, dass ich auch noch einige Tage nach dem Aufwachen in der Bettenstation eine stark vermischte bzw. "fantasiereiche" Wahrnehmung hatte.
Hier vielleicht der Rat, den Patienten bzw. die Angehörigen zu informieren, dass die Wahrnehmungen bzw. Fantasien nach einer langen künstlichen Schlafphase noch einige Streiche spielen können.
Liebe Grüße
Familie Bachlechner
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Zusatzinformationen
Autor*innen: Die Angehörigen und Patient*innen, Mag. Dr. Magdalena Hoffmann, MSc, MBA
Redaktion: Mag. Dr. Magdalena Hoffmann, MSc, MBA
Datum: 03.01.2021
Version: 1.0
Copyright-Vermerk für Fotos: Inselspital Bern
Weiterführende Literatur: Keine